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Salutogenese im Unternehmen: Wie Führungskräfte Gesundheit und Resilienz stärken können


„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“— Arthur Schopenhauer

In Zeiten steigender psychischer Belastungen, Fachkräftemangel und zunehmender Komplexität in der Arbeitswelt sind gesunde, motivierte und resiliente Mitarbeiter:innen der entscheidende Erfolgsfaktor für Unternehmen. Doch wie gelingt es, nicht nur Krankheit zu vermeiden, sondern aktive Gesundheitsressourcen im Unternehmen zu fördern?

Ein innovativer Ansatz kommt aus der Gesundheitsforschung: das Salutogenese-Modell nach Aaron Antonovsky.


Was bedeutet Salutogenese?

Der Begriff „Salutogenese“ stammt aus dem Lateinischen salus (Gesundheit) und dem Griechischen genesis (Entstehung). Er beschreibt also die „Entstehung von Gesundheit“.Im Gegensatz zum traditionellen, pathogenetischen Modell, das fragt:

„Was macht uns krank?“

stellt die Salutogenese die entscheidende Gegenfrage:

„Was hält Menschen gesund – auch unter Stress, Druck und Krisen?“

Das Salutogenese-Modell im Unternehmenskontext

Im Zentrum des Modells steht der sogenannte Kohärenzsinn (Sense of Coherence, SOC) – ein Konzept, das beschreibt, wie Menschen ihre Welt erleben. Führungskräfte mit einem starken Kohärenzsinn sowie Unternehmen, die diesen fördern, schaffen ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld.


Die drei Komponenten des Kohärenzsinns:

  1. Verstehbarkeit

    Mitarbeitende verstehen die Abläufe, Entscheidungen und Strukturen im Unternehmen.→ „Ich weiß, warum etwas passiert.“

  2. Handhabbarkeit

    Sie erleben sich als handlungsfähig – ausgestattet mit den nötigen Ressourcen (z. B. Schulungen, Support, Tools).→ „Ich kann mit Anforderungen umgehen.“

  3. Sinnhaftigkeit

    Sie empfinden ihre Arbeit als bedeutungsvoll und wertvoll – und nicht als sinnlose Pflicht.→ „Meine Arbeit macht Sinn.“


Warum ist das für Unternehmen so wichtig?

Ein starker Kohärenzsinn wirkt wie ein inneres Immunsystem gegen Stress und Burnout. Unternehmen, die eine salutogene Unternehmenskultur etablieren, profitieren mehrfach:

Geringere Fehlzeiten und Krankenstände

Höhere Mitarbeiterzufriedenheit

Bessere Mitarbeiterbindung (Retention)

Steigerung der Produktivität und Innovationskraft

Attraktive Arbeitgebermarke

„Führungskräfte sind Schlüsselfiguren in der Gesundheitsförderung.“– Prof. Dr. Bernhard Badura (Gesundheitswissenschaftler)

🛠 Salutogenese in der Praxis: 5 Impulse für Führungskräfte

1. Kommunikation stärken (Verstehbarkeit)

  • Transparente Entscheidungen treffen

  • Erwartungen klar formulieren

  • Raum für Fragen und Feedback geben




2. Empowerment statt Kontrolle (Handhabbarkeit)

  • Selbstorganisation fördern

  • Fortbildungen und Coaching anbieten

  • Ressourcen bereitstellen (Tools, Zeit, Support)




3. Sinn stiften (Sinnhaftigkeit)

  • Vision und Werte kommunizieren

  • Aufgaben im Gesamtzusammenhang erklären

  • Stärkenorientierte Aufgabenverteilung


4. Führung als Vorbild

Führungskräfte, die selbst achtsam mit sich umgehen, strahlen das auch auf ihr Team aus. Dazu gehören Pausen, klare Grenzen, aber auch Offenheit über Herausforderungen.

„Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern Führungskompetenz.“

5. Organisationskultur entwickeln

Die besten Einzelmaßnahmen nützen wenig, wenn die Kultur krank macht. Salutogene Unternehmen fördern:

  • Wertschätzung & Vertrauen

  • Fehlerfreundlichkeit

  • Beteiligung & Mitbestimmung


💬 Fazit: Gesundheit braucht Führung

Das Salutogenese-Modell liefert Führungskräften einen ganzheitlichen, positiven Zugang zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Es geht nicht nur darum, Belastungen zu reduzieren – sondern gesundheitsfördernde Bedingungen aktiv zu gestalten.

Gesunde Mitarbeiter:innen sind kein Zufallsprodukt. Sie sind das Ergebnis einer bewussten Unternehmenskultur, in der Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit gelebt werden.


„Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“— Galileo Galilei

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