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Was Meditation uns lehrt

Aktualisiert: 8. Okt. 2023

Ein Beitrag aus einer meiner Perspektiven auf Meditation und das was Meditation uns lehrt. Ich möchte mit diesem Artikel aufzeigen, wie uns Meditation in der Wahrnehmung von Gedanken und Emotionen dienlich sein kann.


In Meditation lernen wir den Moment wahrzunehmen als das, was er ist. Wir lernen uns nicht von unseren Gedanken in die Vergangenheit oder in die Zukunft leiten zu lassen, sondern in dem einzig existenten Moment zu verweilen. Wir lernen beim Abschweifen der Gedanken immer wieder zurück zu dem gegenwärtigen Moment zu kommen. Dabei ist das Zurückziehen der Sinne, das was wir in Meditation praktizieren ähnlich wie das Errichten eines Übungsraums. Ein Übungsraum in dem keine Einflüsse von außen auf uns einwirken. Wir sind in Stille nur mit uns, unseren Körper, dem Geist und der Seele. Wir befreien uns für die Momente der Meditation von allem was die Welt da draußen so zu bieten hat. Wir fühlen uns vollkommen in den gegenwertigen Moment ein. In das was ist. Nicht mehr und nicht weniger. Alles was noch um uns herum passiert, wie zum Beispiel Geräusche die wir wahrnehmen, nehmen wir wahr ohne uns dahingehend verführen zu lassen sie mit Bewertungen oder Assoziationen zu verbinden. Fragen die in uns entstehen wie „Was ist das für ein Geräusch?“ oder „Ist das mein Auto welches gerade Alarm schlägt?“ gehen wir nicht weiter nach. Das ist die Übung in der Meditation und was uns Meditation lehrt: Immer wieder zurück zu der neutralen Betrachtung zu kommen von dem was jetzt gerade ist. Es ist ein Geräusch, das wir wahrnehmen und nicht mehr. Alles andere sind Interpretationen, Vermutungen, Befürchtungen, Wünsche und so weiter. Nichts als Kreationen und Konstruktionen unserer Fantasie auf Grundlage unserer individuellen Erlebnisse die unser Leben geprägt haben.

Wir üben die nüchterne, erforschende und neugierige Beobachtung in unserem meditativen Übungsraum. Ebenso verfahren wir mit allem was uns in der Meditation begegnet: Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen. Wir üben uns darin uns nicht zu identifizieren. Das bedeutet, wenn uns Gefühle begegnen, dann üben wir uns darin diese zu fühlen, ohne sie zu bewerten. So als würden wir das erste Mal diese Emotion fühlen. Wir üben uns darin sie anzuerkennen, sie zu beobachten und uns für sie zu sensibilisieren. Wir können die Traurigkeit fühlen und erkennen, dass sie gerade da ist. Es geht darum keine Aversionen entstehen zu lassen, also die Empfindung nicht abwehren zu wollen mit Gedanken wie: „ich will jetzt nicht traurig sein!“ „Ich mag das Gefühl nicht!“ Sondern es zu Beobachten mit einer Neutralität. Als wäre es uns egal welches Gefühl gerade in uns zum Vorschein kommt.


unterschiedliche Legoköpfe aufgereiht
Die Vielfalt von Emotionen

Darin steckt eine weitere Wahrheit: Wir sind nicht die Traurigkeit, sondern fühlen sie. Beobachten wir sie weiterhin, werden wir feststellen, dass sie so wie alles in unserer Welt entsteht und wieder vergeht. Alles entsteht und vergeht. Jeder Schmerz, jede Freude, jedes Leben und sogar jeder Stein. Wir können somit eine Art Distanz zwischen uns und unsere Emotionen bringen, die wir dazu nutzen können zurück in die Handlungsfähigkeit, beziehungsweise in den Zustand der Selbstbestimmung zu kommen. Wir können heraustreten aus der Überidentifizierung mit Emotionen. Wir können uns wieder wahrnehmen als Wesen mit Emotionen anstatt als personifizierte Emotion.

Durch diese Übung in der Meditation kann es gelingen Bewusstsein und Kontrolle in unsere Gedanken und Gefühle zu bringen. Damit meine ich nicht eine Kontrolle, die mit Zwang und Druck arbeitet. Ich meine eine Bewusstheit, die uns ermöglicht zu erkennen von welcher Qualität unsere Gedanken gerade sind. Eine Art Metabewusstsein, welches uns ermöglicht auf unsere Gedanken zu blicken. Wenn ich wahrnehmen kann, dass meine Gedanken sich gerade im Kreis drehen und ich mich bereits darin üben konnte mit Abstand meine Gedanken als das zu sehen was sie sind, nämlich als Gedanken, die weder die Wahrheit noch meine Persönlichkeit abbilden, bin ich auch in der Lage mich von ihnen zu distanzieren oder sie umzustrukturieren. „Ach guck mal, die Gedanken drehen sich schon wieder darum was meine Chefin wohl zu meiner Ausarbeitung am Montag sagen wird und welche Auswirkungen das auf meine berufliche Laufbahn hat… Dabei ist doch jetzt Wochenende. Ich lasse das gehen und wende mich lieber in Gedanken meiner Familie zu“Oh… meine Gedanken sind ja vollkommen in die Klimakriese abgerutscht. Ist ja interessant was mein Gehirn so produziert.“

Damit ich in das was ich denke eingreifen kann muss ich vorerst in der Lage sein dies zu erkennen und mich selbst zu ertappen. Deshalb ist es so sinnvoll den Übungsraum der Meditation zu nutzen um mit wenig Einflüssen und Ablenkungen von außen diese Techniken zu üben.


Mensch steht am Wasser beim Sonnenuntergang
Erkenne deine Gedanken


Deshalb hier mein Vorschlag:

Setz dich hin, beobachte deine Atmung und alles andre was in deinem Körper passiert. Beurteile nichts. Freue dich, wenn ein Gedanke kommt und du ihn als genau das was er ist betrachten kannst. Kehre anschließend wieder zurück zu deiner Atmung. Atme ein. Atme aus. Genieße die Stille und den Frieden in dir. Erlebe dich als so wundervoll und stark wie du bist. Sehe dich als das Wunder was du bist.


Es gibt keinen Grund nicht zu meditieren.


Deine Anabel

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